Quelle: Von Marie-Therese Gewert
11. April 2019 /Dorsten Online
Dorsten. Eine chronische Krankheit. Unheilbar – und nach wie vor noch nicht ganz erforscht. Bei Parkinson sterben Zellen in bestimmten Arealen des Gehirns ab und verhindern so die Bildung von dem lebenswichtigen Botenstoff Dopamin.
Nadine Mattes lässt sich aber von der Diagnose nicht unterkriegen und sieht sich selbst als Mutmacherin für andere Betroffene. Die mittlerweile 37-Jährige hat das Camp für Parkinson Youngster gegründet und ist damit die jüngste Vorsitzende eines solchen Vereins.
Anfragen aus ganz Deutschland
Wie hoch die Nachfrage ist, hat sie schnell gespürt, als der Zulauf zur Selbsthilfegruppe so groß wurde, dass sie im Januar den Verein gründete. Anfragen erhält sie aus ganz Deutschland – und ist als Botschafterin der Krankheit in ganz Deutschland unterwegs.
Was sie sich wünschen würde: Einen anderen Behandlungsschlüssel für Jung-Erkrankte. Viele seien noch fit, erhalten aber dieselben Therapien wie Betroffene in einem fortgeschrittenen Stadium. „Aus eigener Erfahrung weiß ich: Jungerkrankte müssen anders kämpfen.“
Um Pflegestufen, für Alltagshilfe, für Einkäufe und beim Zubereiten der Speisen. Bei manchen sei die Impulskontrolle schwierig. Bestimmte Agonisten lösen so mitunter Süchte aus: Spielsucht, Sexsucht oder Kaufsucht. Manchmal auch Depressionen.
Die Folgen von Parkinson
Erste Symptome wie Zittern und Störungen im Bewegungsapparat sind die bekanntesten Folgen von Parkinson. Dennoch kann die Krankheit nicht verallgemeinert werden, da sich die Symptome bei jedem Patienten anders äußern.
Nadine Mattes zittert, seit sie 14 Jahre alt ist. Möchte als Jungerkrankte viel bewegen und verändern. Ihr Traum ist es, mit dem Verein den Gesundheitspolitischen Bereich mitwirkend zu verändern. Dazu müsse ein Netzwerk entstehen. Mit Betroffenen, Ärzten und der Pharmaindustrie.
Parkinson Forschung geht weiter
Bei einer rechtzeitigen Diagnose lässt sich Parkinson in vielen Fällen mit Hilfe von wirkungsvollen Medikamenten jahrelang beherrschen. Parkinson trifft jeden anders – doch die Forschung geht weiter und so können Bewegung und medizinische Mittel mittlerweile oft helfen und zu einem besseren Leben beitragen.
Ein Symposium zum Thema „Kein Schönreden über Parkinson“ ist für den 5. Juni von 16.30 bis 22 Uhr am Alten Hervester Bahnhof geplant.
Kontakt: Parkinson Youngster e.V. Gertrudiustraße 1. 46282 Dorsten, Tel. 0152-3401 0792, nadine@parkinson-youngster.de, weitere Infos unter: www.parkinson-youngster.de.
Welt-Parkinson-Tag: Der Tag ist am Donnerstag, 11. April. Er soll an die unheilbare und langsam fortschreitende neurologische Krankheit Parkinson, an Betroffene und Angehörige gedenken und wurde von der European Parkinsons Disease Association 1997 erstmals ins Leben gerufen.
Das Datum wurde auf den Geburtstag von James Parkinson gelegt, der die Krankheit im Jahr 1817 erstmals beschrieb.