„ Gründe doch eine Selbsthilfegruppe“! Das sagte mir eine Freundin, als ich bei ihr saß. Mit 35 Jahren die Diagnose Parkinsons zu erhalten, war für mich wie der persönliche Weltuntergang. Als man mir dann aber mit 36 Jahren mitteilte, dass ich in Rente müsste, war er da, der zweite Weltuntergang. Meine Sorge war es, kein Teil der Gesellschaft mehr zu sein. Was mache ich mit meiner Zeit? Parkinson Youngster, das war die Lösung. Ich kann helfen und gleichzeitig habe ich noch die Möglichkeit selbst Hilfe zu bekommen, Kontakt und Austausch mit Betroffenen. Das Parkinson Youngster zu dem wird, was es heute ist, hätte ich 2018 nie gedacht. Aber es zeigt uns das es wichtig ist, wir haben andere Sorgen und Ängste. Wir brauchen ein Gehör. Wir wissen wie es ist. Der eine Satz „Sie haben Parkinson“… der meine persönliche Motivation ist. Ich möchte euch Mut machen, wir können zusammen weinen, wichtig ist nur das wir am Ende wieder mit einem Lächeln zusammensitzen. Also herzlich willkommen, ich freue mich von dir zu hören .
Um Einzeln etwas zu bewegen, bedarf es großer Anstrengungen. Aber viel besser ist es, ein Vorhaben mit Gleichgesinnten zu bewältigen. Das Engagement in der Selbsthilfe ist nicht nur der Austausch von Erfahrungen und Erklärungen, von gegenseitiger Unterstützung und Solidarität, sondern auch die Stärkung des Individuums durch die Gruppe. Nur durch eine Vielfalt an Informationen und deren anschließende Filterung kann eine fundierte und persönliche Meinung aufgebaut werden. Gemäß einem Ausspruch von Th. Fontane „Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an“.
Mein Name ist Christian Demuth, 37, Versicherungskaufmann (IHK). Die Parkinson Selbsthilfe unterstütze ich schon seit 2018 und habe in dieser Zeit, wie auch in anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten festgestellt, dass es wichtig ist, darüber zu reden und Sichtbarkeit im Außen zu erreichen, ob in der persönlichen Ansprache oder über Social Media Kanäle. Selbst in der Familie wurde über Parkinson nicht mit allen gesprochen als es aufgetaucht war. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass wir eine breitere Öffentlichkeit und Sichtbarkeit im Rahmen der Selbsthilfe und deren Aktivitäten, aber auch zur Aufklärung des Krankheitsbildes und für die Bedürfnisse der Betroffenen und deren Angehörige benötigen.
Auch als nicht-betroffene Person helfe und unterstütze ich sehr gerne und freue mich, dass ich persönlich gefragt wurde, ob ich nicht helfen könne und wolle. So konnte ich bereits mitgestalten, neue Impulse und Ansichten mit einbringen und es auch in Zukunft weiter tun kann. Häufig ist „ein Blick von Außen“ sinnvoll und wichtig – so ist es auch in meinem Unternehmen und oder in Unternehmen und Privatpersonen, die ich beruflich besuche – um einen anderen Impuls zu bekommen, der den Einzelnen oder eine Gruppe weiterbringt. Daher bin ich mittlerweile auch in meinem privaten Umfeld zur Anlaufstelle und gerne gesehenen Gesprächspartner geworden, wenn es darum geht, zu motivieren, aufzubauen nach einen unangenehmen Erfahrung oder einfach mal genau hinzuhören und zuzuhören.