Psychopharmaka

Um die Bandbreite von Psychopharmaka umfassend zu verstehen stellen wir hier nicht nur die Wirkstoffe, sondern auch eine ausführliche Abhandlung über die Hintergründe der Einnahme zur Verfügung.

Was ist bei der medikamentösen Behandlung zu beachten?

Bei der Einnahme von Antidepressiva ist auf die Dosisregel sowie die Zeit Regel zu achten. Dies bedeutet das die Medikamente eine ausreichende Dosis sowie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollten. Sinnvoll ist das Stufenweise erhöhen der Dosis bis die Medikamentenmenge ausreichend dosiert und somit Beschwerdelindernd wirkt. Bis zum Erreichen des nötigen Medikamentenspielgels und der endgültigen Wirkung können in der Regel mindestens 4 Wochen bis maximal 3 Monate vergehen. Sinnvoll ist es die Medikamente über einen längeren Zeitraum einzunehmen, um eventuellen Krisen und Depressiven Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken. Die Einnahme mehrerer Antidepressiva sowie sonstigen Medikamenten kann Wechselwirkungen hervorrufen, wie beispielsweise eine Erhöhung des Wirkspiegels bis hin zu riskanten Bereichen. Der behandelnde Arzt sowie Ihr Parkinson Facharzt sollte daher immer über sämtliche Medikamente in Kenntnis gesetzt werden um eventuell auftretende negative Wechselwirkungen so gering wie möglich zu halten. Allein die Einnahmezeiten bzw. der Zeitraum zwischen den einzelnen Medikamenten kann hilfreich sein. Auch ihr Apotheker des Vertrauens kann Ihnen auf Anfrage einen Wechselwirkungs-Check ausführen.

Depressionen und Parkinson

Patienten, die an der Parkinson-Erkrankung leiden, entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung häufig Ängste und Depressionen, die einzeln oder auch gemeinsam auftreten können. Diese psychischen Begleiterkrankungen manifestieren sich häufig im Verlauf der Parkinson-Krankheit, können aber auch im Frühstadium oder bereits im Vorfeld der Erkrankung auftreten. Sie werden als eigenständiges Merkmal von Parkinson angesehen. Als Ursache werden unter anderem Störungen des Haushalts von Botenstoffen im Gehirn angenommen. Die psychischen Beeinträchtigungen sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Die wichtigsten Säulen der Behandlung sind die Pharmakon-Therapie (Medikamentenbehandlung) mit Antidepressiva und die Psychotherapie. Die Pharmakotherapie gilt inzwischen als unverzichtbares und wirksames Heilverfahren. Aber auch psycho- therapeutische Verfahren, wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie haben ihren festen Platz bei der Behandlung der Depression. Oft werden beide Therapieformen kombiniert. Hinzu kommen andere therapeutische Angebote, die zur Verbesserung der Symptomatik, der Alltagsbewältigung und der Lebensqualität beitragen können.

Medikamente, Wirkung und Nebenwirkung bei der medikamentösen Behandlung von Depressionen

Antidepressiva werden unter anderem bei der Behandlung von:

• Depressionen aber auch bei Angst- und Zwangserkrankungen
• bei der Schmerztherapie in Kombination mit anderen Mitteln
• bei einer PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
• bei Verstimmungszuständen und Persönlichkeitsstörungen

nach ärztlicher Diagnose und Einschätzung verschrieben.
Während der Behandlung mit Antidepressiva sollte man Zurückhaltend mit Alkohol sein oder besser ganz darauf verzichten. Durch die Einnahme können sich die Reaktionszeiten verändern was insbesondere beim Autofahren sowie beim Bedienen von Maschinen zu beachten ist.
Bei Rauchern werden die Wirkstoffe schneller im Körper abgebaut was meist eine höhere Dosis erforderlich macht.

Trizyklische Antidepressiva (TZA)

sind eine Gruppe von Psychopharmaka, die vor allem eine antidepressive Wirksamkeit besitzen. Sie zeichnen sich durch eine stimmungsaufhellende Wirkung aus und zählen zu den schon an den längsten angewandten Substanzen in der Behandlung von Depressionen. Sie Erhöhen meist sowohl Serotonin als auch Noradrenalin.

Nebenwirkungen bzw. Begleiterscheinungen können sein:

• Mundtrockenheit
• Schwitzen
• Verstopfung
• Störungen beim Wasserlassen
• Muskelzittern (Tremor)
• Störungen der Kreislaufregulation
• Niedrigen Blutdruck
• Pulsbeschleunigung
• Appetitsteigerung
• Gewichtszunahme
• Störung sexueller Funktionen
• Herzrhythmusstörungen

Medikamente sind z.B.:

• Amitriptylin (Saroten)
• Clomipramin (Anafranil)
• Doxepin (Sinquan)
• Opipramol (Insidon)
• Trimipramin (Surmontil, Generika)

sind eine Wirkstoffgruppe der Antidepressiva. Sie eignen sich zur Behandlung von leichten bis mittelgradigen, aber auch schweren depressiven Episoden sowie von Angst- und Zwangsstörungen. Wirken nur auf Serotonin.

Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen können sein:

• Übelkeit
• Erbrechen
• Appetitminderung
• Mundtrockenheit
• Kopfschmerzen
• Ängstlichkeit
• Reizbarkeit
• Unruhe
• Schlafstörungen
• Allergische Hautreaktionen
• Sex. Funktionsstörungen
• Herzrhythmusstörungen

Medikamente sind z.B.:

• Citalopram (Seropram, Generika)
• Dapoxetin (Priligy)
• Escitalopram (Cipralex, Generika) ist das S-Enantiomer von Citalopram.
• Fluoxetin (Fluctine, Generika, USA: Prozac)
• Fluvoxamin (Floxyfral, Generika)
• Paroxetin (Deroxat, Generika)
• Sertralin (Zoloft, Generika)

MAO-Hemmer

Der Abbau der Monoamine verhindern die MAO-Hemmer durch Blockade der Monoaminooxidase.
Ärzte greifen vor allem dann auf MAO-Hemmer zurück, wenn bei schweren Depressionen andere Antidepressiva nicht anschlagen. Auch in der Behandlung von Patienten mit Parkinson können MAO-Hemmer die Symptome lindern.

Nebenwirkungen bzw. Begleiterscheinungen können sein:

• Bluthochdruck
• Mundtrockenheit
• Schwindel
• Kopfschmerzen
• Recht häufig treten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf.

Medikamente sind z.B.:

• Moclobemid.
• Rasagilin.
• Safinamid.
• Selegilin.
• Tranylcypromin.