Bei der Parkinson-Krankheit entwickeln sich viele Beschwerden erst im Laufe der Jahre. Darüber hinaus verläuft die Erkrankung individuell sehr unterschiedlich:
Krankheitszeichen, die bei manchen Parkinson-Patienten auftreten, treten bei anderen Patienten überhaupt nicht oder erst deutlich später auf. Grundsätzlich stützt sich die Diagnose „Parkinson-Krankheit“ jedoch auf eine Reihe charakteristischer Erscheinungen (Symptome).
Das wichtigste Symptom für die Diagnose von Parkinson ist die Akinese, die Verlangsamung der Bewegungsgeschwindigkeit. Für die meisten Patienten ist diese Einschränkung der gravierendste Aspekt im Rahmen der vorhandenen Bewegungsstörungen.
Der fortdauernde Verlauf kann alles Körperteile betreffen, wobei Arme, Hände, Gesicht, Ganz und Körperhaltung die auffälligsten sind. Oft ist zunächst nur eine Körperhälfte betroffen, an der es auch den Betroffenen auffällt, da motorische Tätigkeiten wie Schreiben oder Zähneputzen oder Hausarbeiten, handwerkliche Tätigkeiten nicht mehr flüssig durchzuführen sind von ihm oder beeinträchtigt sind. Dieser fortschreitende Prozess kann sich zu Beginn auch z.B. als Nachziehen eines Beines oder in einer schiefen Körperhaltung ausdrücken. Es drückt sich oft in der Handschrift des Erkrankten aus, die Schrift wird schief und die Buchstaben immer kleiner. Im Alltag nehmen Betroffene auch einfachste Dinge, wie das zuknöpfen von Kleidungsstücken oder Schnürsenkeln binden, zunehmend als schwierig wahr.
Die Ärzteschaft unterteilt die Verlangsamung, bis zur vollständigen Unfähigkeit sich zu bewegen, in 3 verschiedene Bereiche und benutzt drei Fachbegriffe.
1. Akinese = (griechisch, ohne Bewegung) Hier ist die Unfähigkeit gemeint einen Bewegungsablauf zu starten, bis hin zur völligen Starrheit.
2. Hypokinese = (griechisch, Unterbewegung) Hierbei kann der Betroffene die Bewegung zwar noch ausführen, die Bewegung ist jedoch weniger groß und wird weniger raumgreifend ausgeführt und somit eingeschränkt durchgeführt.
3. Bradykinese (griechisch, brady bedeutet langsam) Die Bewegungen des Erkrankten werden langsam durchgeführt.
Die oben genannten Einschränkungen treten schon früh auf und drücken sich meistens durch die wahrnehmbare, deutlich eingeschränkte Beweglichkeit in den Händen und Fingern des Patienten aus, der keine rasch wechselnden Bewegungen mehr oder deutlich verlangsamte mit seinen Händen und Fingern mehr vornehmen kann. Gängige Tests, sog. Tapping-Tests, weisen dies nach. Hierbei soll der Patient mit den Fingern einer Hand, den jeweiligen Daumen der Hand schnell antippen. Durch die Krankheit wird oftmals auch die Mimik und die Sprache der Erkrankten betroffen. Dies ist wahrnehmbar durch ein einfrieren der Gesichtszüge, welches bis zur Hypomimie, maskenartiges Gesicht, führen kann. Die Sprache wird verwaschener, langsamer, leiser, monotoner, bis zur Dysartrophonie, nicht zu verstehende Sprache.
Hierunter versteht man eine Verlangsamung der Bewegungsabläufe. Unter diesen Begriff fallen auch die Schwierigkeiten, eine Bewegung überhaupt zu beginnen, und eine Verkleinerung des Bewegungsausmaßes. Typische Beispiele für Bradykinese sind die Verkleinerung des Schriftbildes, verlangsamtes und kleinschrittiges Gehen, aber auch die Verminderung des Ausdrucks in der Mimik und beim Sprechen.
Rigor ist der medizinische Fachbegriff für Muskelsteifheit. Die Spannung im Ruhezustand eines Beuge- oder Streckmuskels (Grundspannung) gleichzeitig erhöht. Der Muskel reagiert, wenn er dann benutzt wird, mit einer Gegenarbeit. Der Rigor ist früh zu erkennen, da Patienten beim gehen den oder die Arme nicht mitbewegen. Es kommt auch bei einigen Betroffenen vor, das sie schmerzhafte Missempfindungen erleiden, weil durch den Rigor Nerven in Ihrer Muskulatur eingeengt werden. Auch kommt es vor, das es zu Schwierigkeiten mit der Körper-Koordination kommt. Auch für die an Parkinson Erkrankte typische und gut erkennbare Körperhaltung, vorgebeugter Rumpf und Kopf, abgewinkelte
Gelenke (Knie & Ellbogen) und nach innen gekrümmten Finger ist der Rigor als Ursache verantwortlich. Das sog. Zahnradphänomen ist eine Sonderform des Rigor, welches beschreibt, wie passive bewegte Glieder sich verhalten. Diese bewegen sich ruckartig mit Unterbrechungen, mit deutlichem Widerstand. Die geschieht durch rhythmische Unterbrechungen der Anspannung des Muskels, wie ein Zahnrad den Widerstand der nächsten Zacke überwinden muß, bevor es einrastet. Das Zahnradphänomen tritt bei verschiedenen Nervenerkrankungen auf, bei Parkinson ist es ein Leitsymptom. Auch können Medikamente, besonders bei Neuroleptika, den Rigor als Nebenwirkung hervorrufen. Im ZNS (zentralem Nervensystem) ist die Ursache des Rigor zu finden.
Das ZNS steuert und reguliert die Grundspannung der Muskulatur. Die Signale an den betreffenden Muskel werden von dem Großhirn über das Rückenmark an den Muskel gesendet. Der bei Parkinson-Patienten bestehende Dopaminmangel hat zur Folge, das diese Kommunikation gestört ist, da das Dopamin das die Signale von einer Nervenzelle zu anderen Nervenzellen sendet und somit für die körperliche und psychische Bewegung zuständig ist, fehlt oder unzureichend vorhanden ist. Ein Dopaminmangel hat nicht nur die neurologischen Erkrankungen MS und Parkinson zur Folge, sondern verursacht Schwierigkeiten wie Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit u.s.w., bis hin zu einer möglichen Depression.
Wichtig ist, den Rigor von der Spastik zu unterscheiden, da sie ganz andere Ursachen hat.
Parkinson ist zur Zeit unheilbar und somit ist der Rigor ein Symptom, mit dem der Betroffene leider leben muß. Es geht bei der Behandlung darum, die Beschwerden zu lindern und die Einschränkungen zu minimieren. bzw. die Folgen in den Griff zu bekommen und die Lebensqualität zu erhöhen. Über die verschiedenen Möglichkeiten der Therapie ( Physio, & Ergotherapie , Logopädie) und deren Möglichkeiten und Anwendungen, informieren wir sie an anderer Stelle.
Der Tremor (zittern) ist fast immer gut zu erkennen und tritt im Ruhezustand auf. Daumen und Finger bewegen sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, auch wenn der Betroffene versucht die Hand ruhig zu halten. Meistens sind es 4 – 6, seltener bis zu 9 Bewegungen in einer Sekunde. Manchmal bewegen Betroffene Daumen und Finger so zueinander, das es aussieht als ob der Patient eine Kugel bewegt, das sog. „Pillen drehen“, wie die Mediziner es bezeichnen. In der Regel beginnt der Tremor an den Händen, er kann jedoch auch in den Füßen oder im Kiefer beginnen oder dies kommt dazu. Versuche die Hand ruhig zu halten, den Tremor zu unterdrücken, funktionieren nicht und wenn der Betroffene unter Stress gerät, steigert sich der Tremor noch.
Beim Parkinson ist die Postulate Instabilität ein sehr auffälliges, deutlich erkennbares Merkmal. Die Betroffenen sind an einer ihrer schiefen Körperhaltung zu erkennen (Pisa-Haltung). Ein gesunder Mensch hat Reflexe die dafür zuständig sind, das der Körper ausbalanciert wird, auch wenn er in Bewegung ist. Bei den Betroffenen ist dieser Reflex gestört, was bewirkt, das
der Erkrankte sich nicht mehr, bei plötzlichen, unerwarteten Bewegungen, richtig auffangen und aufrichten kann. Daraus ergibt sich eine Unsicherheit im Gang und die Körperhaltung ist gebückt, mit leicht gebeugten Knien. Die Betroffenen stürzen häufiger, weil Ihnen die Balance und die Koordination des Körpers fehlt. Bei fortschreitend der Erkrankung ist zu beobachten, das den Patienten das gehen immer schwerer fällt, der Gang wird schlurfend und erfolgt in einer Vielzahl von kleinen Schritten (Festination) . Auch sind Änderungen der Gehrichtung schwer zu bewältigen für die Betroffenen und selbst kleinste Hindernisse (z. B ein im Weg liegender Ast) sind nur mühsam -wenn überhaupt- zu überwinden. Wenn der Patient sich jedoch erstmal in Bewegung gebracht hat, so fällt ihm ein schneller Stopp schwer, er kann in der Bewegung kaum innehalten und schießt über sein Ziel hinaus.