Die Sprache ist ein wichtiges Kommunikationsmittel, wenn nicht das wichtigste Instrument, über das der Mensch verfügt, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Leider beeinträchtigt Parkinson unsere Fähigkeit zu sprechen, da die dafür benötigte Muskulatur ebenfalls von der Bewegungsarmut beeinträchtigt werden kann. Auch die Non-Verbale-Kommunikation wird in Mitleidenschaft gezogen, da die Erstarrung auch die Gesichtsmuskulatur betreffen kann und wir dadurch ein „Poker-Face“ oder auch das sog. „Salbengesicht“ zeigen. Dies wird oft als distanziert, gefühlsarm, arrogant, mißverstanden.
Das Heimtückische ist beim auftreten dieser Symptome, das wir als Betroffene sie gar nicht bemerken, da wir unser Gesicht im Gespräch ja nicht sehen und für unsere Selbstwahrnehmung wir immer noch verständlich, deutlich und laut genug reden. Erst durch die Reaktion von Dritten (ständiges nachfragen, vorbeugen des Gesprächspartners, verständnislos Blicke) ist mir bewusst geworden, das ich offensichtlich nicht mehr so spreche wie früher und wie ich mich selbst wahrnehme. Nach Rücksprache mit meine Neurologen habe ich dann mir eine entsprechende Praxis gesucht und bin in Recklinghausen bei der LOGOPÄDIE VEST gelandet.
Im ersten Termin haben wir gezielt besprochen wo meine Probleme liegen, was ich erreichen will und einen Behandlungs- und Terminplan aufgestellt. Die beiden Therapeutinnen, die ich so kennen gelernt habe, sind sehr fachkundig und auch flexibel, was die Terminvereinbarungen betrifft. Ich habe in den ersten Sitzungen einige gute Übungen gezeigt bekommen, welche ich zu Hause selbständig durchführen kann. Den Sinn und Zweck dieser Übungen wurde mir sehr gut erläutert, so das ich den Nutzen gut kennen konnte, wie z.B. das Training der Gesichtsmuskeln, um die Mimik zu erhalten. Dies mache ich heute noch, da ich dies ohne großen Aufwand in die Routine meiner Morgentoilette einbauen konnte. Auch sehr gute, einfach umzusetzende Tipps erhielt ich, wie z.B. in einem Gespräch vorzustellen, hinter meinem Gesprächspartner sitzt noch eine weitere Person, die mich ebenfalls hören will.
Am Anfang kam ich mir sehr lächerlich vor und auch unhöflich, da ich für mein Empfinden Grimassen schneidend und schreiend agiere, was jedoch nicht der Fall ist, wie mir auch andere Personen bestätigten. Sehr gut finde ich, das die Logopädinnen mir schriftliche Unterlagen und Aufgaben zur Verfügung gestellt haben, damit ich zu Hause nacharbeiten bzw. die Übungen wiederhole konnte. Ich fühle mich in der LOGOPÄDIE VEST gut aufgehoben. Die Logopädinnen sind auch wirklich an unserem Krankheitsbild interessiert, wie Ihre Teilnahme an unserem Symposium und ihre Bereitschaft zu einem unserer Treffen und auch als Referentinnen in unserem Parkinson-Camp teilzunehmen, deutlich zeigt. Im Schritt 2 habe ich die LSVT®– LOUD Therapie mitgemacht. Diese beruht auf der konsequenten Umsetzung von Übungen um die Lautstärke meiner Sprache zu erhöhen bzw. konstant zu halten. Ich habe über den Zeitraum von 4 Wochen wöchentlich 4 Termine a` 60 Minuten wahrgenommen. Die Übungen war in jeder Einheit identisch und worden in Zeit und Dezibel aufgezeichnet. Ich dachte, das es doch sehr eintönig sei immer die gleichen Übungen zu wiederholen und kam mir auch echt dämlich vor, die Logopädin anzuschreien, aber durch die fortdauernde Dokumentation meiner „Schrei-Ergebnisse“ begann ich mich mehr darauf zu konzentrieren und versuchte meine Ergebnisse permanent zu verbessern. Dies ist mir auch gelungen und ich habe ein Niveau erreicht, mit dem ich mich wieder fast völlig normal unterhalten kann, auch in Gruppen, bei Nebengeräuschen oder Stimmengewirr.
Durch die LSVT®– LOUD Therapie bin ich nun der in der Lage, meine Lautstärke zu variieren und auch Betonung und Modulation meiner Aussagen ist mir wieder möglich. Dieses -für mich- sehr positive Ergebnis ist m. E. 2 Gegebenheiten zu verdanken. 1. Ich habe mich darauf eingelassen und auch meine „Hausaufgaben“ gemacht und 2. Die Qualität der Logopäden, die fachkundig und engagiert ihren Beruf ausüben sollten, was nach meinen bisherigen Erfahrungen auf die LOGOPÄDIE VEST voll zutrifft.
Ich werde weiterhin regelmäßig zu den Logopäden hingehen, um im Training zu bleiben und immer jemanden zu haben, der mir -höchst professionell- in den Hintern tritt, wenn ich mich nicht ausreichend um meine Sprache kümmere.
Wir bedanken uns bei Lutz Allhoff für die Genehmigung, diesen hilfreichen Text auf unserer Seite posten zu dürfen.