In der logopädischen Therapie mit an Morbus-Parkinson erkrankten Menschen können unterschiedliche Symptome behandelt werden:
Bei Morbus Parkinson ist es sehr wichtig, so früh wie möglich mit der logopädischen Behandlung zu beginnen. Durch die Therapie kann eine Verstärkung der Symptome oder auch ihr Beginn verzögert werden.
Jeder Parkinson-Erkrankte hat Anspruch auf logopädische Behandlung. Verordnet werden kann diese zum Beispiel von Neurologen, Hausärzten oder HNO-Ärzten.
In der Therapie werden dem Patienten individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmte Übungen gezeigt. Diese werden von dem Logopäden/ der Logopädin nach einer eingehenden Diagnostik bestimmt.
Es können dem Patienten zum Erhalt und zur Stärkung der mimischen Bewegungen Übungen an die Hand gegeben, wie zum Beispiel „Augenbrauen hochziehen“ oder „Lippen spitzen“. Diese haben das Ziel, die Gesichtsmuskulatur zu stärken und beweglich zu halten.
Genauso kann auch die Kehlkopf- und Zungenmuskulatur mit individuell abgestimmten Übungen gestärkt und mobilisiert werden. So können Beschwerden beim Schlucken (Dysphagie) therapiert werden.
Dem leisen und verwaschenen Sprechen kann ebenfalls durch eine Mobilisierung und Stärkung der Zunge und der Lippen und einem Lautstärketraining beigekommen werden. Häufig greifen Logopäden hierfür unter anderem zu Zungenbrechern oder Wort- und Satzlisten.
Bei gesetzlich versicherten Patienten ist immer eine Zuzahlung in Höhe von 10% der Therapiekosten selbst zu tragen. Es besteht aber die Möglichkeit, bei seiner Krankenkasse eine Befreiung zu beantragen. Hierfür nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrer Krankenkasse auf und fragen nach den jeweiligen Bedingungen.
Bei LSVT® – LOUD (Lee Silverman Voice Treatment – LOUD) handelt es sich um einen Therapieansatz zur Behandlung der Sprechqualität. Der Fokus in dieser Therapie liegt auf der Sprechlautstärke. Sie wird von zertifizierten Logopäden durchgeführt.
Die Therapie-Frequenz ist bei LSVT® sehr hoch und gleichzeitig recht kurz: es wird über vier Wochen hinweg insgesamt in 16 einstündigen Therapiesitzungen mit dem Therapeuten zusammen geübt. Der Patient wird zu häuslichen Übungen angeleitet, welche er eigenständig über die gesamten vier Wochen täglich und noch darüber hinaus durchführen muss, um die Therapieerfolge zu halten.
Das Ziel der LSVT®-Therapie ist es, dass der Patient die laute Sprechstimme kontinuierlich nutzt.
Neben der Lautstärken-Steigerung hat die Therapie noch positiven Einfluss auf die Mimik und auch das Schlucken kann nachweislich verbessert werden.
Alle genannten Erfolge sind mit wissenschaftlichen Studien belegt.