Der essentielle Tremor ist eine Tremor-Art die nicht als Symptom einer dahinterstehenden Krankheit, sondern isoliert auftritt. Essentieller Tremor zählt zu den häufigsten Bewegungsstörungen weltweit. Bei dieser Art Zittern, die auch familiärer Tremor genannt wird, sind primär die oberen Extremitäten betroffen, vor allem die Hände. Seltener können auch Kopf, Zunge oder Beine betroffen sein. Bei PatientInnen mit einem Kopfwackeltremor kann es so aussehen, als würden sie permanent nicken oder den Kopf schütteln.
Das Zittern ist beim essentiellen Tremor, anders als beim Parkinson-Tremor, in der Regel nicht in Ruhepositionzu sehen, sondern dann, wenn eine gezielte Bewegung ausgeführt wird, z.B. das Greifen nach einem Glas, beim Essen oder beim Schreiben. Aber auch beim Halten von Gegenständen kann der sogenannte Haltetremor auftreten.
Welche Genveränderung jedoch die Ursache für die Weitergabe des essentiellen Tremors innerhalb von Familien ist, ist unbekannt. Auch gibt es Betroffene, bei denen niemand sonst in der Familie zittert. Daher wird auch diskutiert, dass Umwelteinflüsse mit dem Auftreten von essentiellem Tremor zu tun haben könnten, jedoch konnte auch in diesem Bereich noch nichts bestätigt werden.
Der essentielle Tremor beginnt meist in einer Körperhälfte. Oft sind ein Arm und die Hand betroffen, im späteren Krankheitsverlauf breitet sich das Zittern dann auch auf die andere Hälfte des Körpers aus. Interessant ist die Tatsache, dass sich bei den meisten PatientInnen die Stärke des Tremors durch das Trinken von Alkohol (z.B. ein Glas Rotwein) verringert. Das Ansprechen auf Alkohol kann auch für Ärzte ein Hinweis bei der Ersteinschätzung sein, dass es sich um einen essentiellen Tremor handelt.
Die Ausprägung des essentiellen Tremors ist am Anfang meist geringer, im Laufe der Erkrankung wird das Zittern stärker. Die Frequenz des Tremors ist zu Beginn höher und die Amplitude niedriger – später kann es dazu kommen, dass sich die Frequenz verringert und die Amplitude zunimmt; es wird also langsamer, dafür stärker gezittert.
Je nach Ausprägung kann ein essentieller Tremor Betroffene im Alltag einschränken, doch es gibt auch PatientInnen, die ohne große Einschränkungen durch das Zittern ihren Alltag schaffen, weil der Tremor nicht so stark ausgeprägt ist. Für den essentiellen Tremor gibt es keine Heilung, jedoch gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten, um das Zittern einzudämmen, wenn es zur Belastung wird.
Quelle: Tremitas.com